VOM ALTEN INS NEUE HINEIN
Stichworte zum Buch "Einführung in die elementare Kunst".

Trailer: Elementare Kunst

Jeder, der Kunst macht oder wie auch immer in der Kunst lebt, weiss, dass sich die Schöpfung des Menschen ereignet, im Wortsinn ereignet, und dass sie deshalb etwas anderes ist als die Sache, die man erfindet und einfach herstellt, so herstellt, dass sie erfolgreich wird.

Ein Ereignis kommt dann zustande, wenn sich die eine Seite der Welt mit der andern verbindet, wenn es der sichtbaren Seite gelingt, hinter sich selber zu kommen. Die sichtbare Seite der Welt ist, wie sich von selbst versteht, keine Ganzheit, sondern ein Teil, der einen anderen Teil benötigt, damit er sich selber sein kann.

Der Künstler ist dieser, der sein Dasein darauf verwendet, den einen Teil in den andern zu führen oder, besser gesagt, der sein Dasein so lebt, dass sich die Schöpfung ereignet.

Eine Sage erzählt, dass die Schöpfung ein Ei ist, also ein Etwas, das weiss ist und das einen Inhalt besitzt, und dass dieses Ei seinen Inhalt entlässt, wenn er sich entsprechend entwickelt. Diese Sage erzählt, was jeder Künstler erlebt, wenn er ein Kunstwerk gestaltet bzw. wenn sich dank seiner Intensität ein Kunstwerk selber gestaltet.

Ein Kunstwerk ist jener Inhalt, der sich im Weissen befand und sich nach aussen, ins Äussere holte. Wer weiss, dass sich der Inhalt nur deshalb gestaltet, weil es das Elementare gibt, weiss, wie ein Kunstwerk entsteht. Ein Kunstwerk kommt dann zustande, wenn das Ei einen Sprung bekommt und wenn es, so könnte man sagen, aus sich heraus fliesst, um eine Gestalt zu bekommen.

Der Sprung ist nicht nur der Sprung in der Schale des Eis, sondern auch der Sprung von einer Seite zur andern. Der Sprung, den der Künstler dauernd vollzieht, ist wie der berühmte Sprung in dieses Wasser hinein, in dem die Sonne ins Räumliche kommt, in den Raum, den die Farben erzeugen, in dieser Weise erzeugen, dass die Spirale entsteht, die die Entwicklung ermöglicht.

Der Künstler ist dieser, der den Raum, den es gibt, so erweitert, dass sich das Alte erübrigt und dass das Neue entsteht. Das Neue wird natürlich nicht auf Anhieb genommen, nicht angenommen, weil es dem widerspricht, was man kennt. Aber da sich das, was man kennt, selber erschöpft, schleicht sich das Neue immer ins Alte hinein, auf leisen Sohlen, könnte man sagen, auf diesen Sohlen, die nachhaltig sind und die die Steine ins Rollen bringen.

Die "Einführung in die elementare Kunst" ist wie dieses Ei, in dem die Wirklichkeit jener Kunst, die sich dem Elementaren verdankt, in grossen Zügen zur Sprache kommt. Das Ereignis des Buchs, das jetzt vorgestellt wurde, kam deshalb zustande, weil sich der Autor, der es schrieb, nahe an all das wagte, was als Geheimnis bezeichnet wird, als dieses Geheimnis, dem sich die Kunst verdankt. Die "Einführung in die elementare Kunst" ist keine vollständige Theorie, sondern der Entwurf der Theorie oder, besser gesagt, der Philosophie der Schöpfung des Menschen, die in einigen Jahren erscheint und die als Standardwerk Gültigkeit haben wird.

Jeder, der sich in welcher Weise auch immer von der Kunst berühren lässt, sollte die "Einführung in die elementare Kunst" lesen.