QUOTENBLUT Sieben schwarze Tage aus der bunten Welt des Fernsehens
Ernst Solèrs drastische Schilderung
des Fernsehmilieus überrascht durch ein unübliches Mass an
Bösartigkeit, Radikalität und politischer Härte. Dennoch hat
die Geschichte Witz, Charme und Tempo. Wortreich und zynisch
schlagen sich die zwischen Grössenwahn und Depression hin
und her taumelnden Protagonisten durch Redaktionssitzungen,
Alkoholexzesse und Beziehungssümpfe.
Eine Blutlache unbekannter
Herkunft im Studio bildet den Ausgangspunkt intensiver Nachforschungen,
die über Szenenlokale, Drogenberatungsstellen und den Mief
rechter Polithochburgen zum Ursprung eines politisch motivierten
Attentats führen. Unterhaltsam, bissig, spannend.
Ernst Solèr, geboren 1960 in Männedorf am Zürichsee und Vater einer Tochter, lebt in Zürich. Nach dem Abitur versuchte er sich unter anderem als Ethnologiestudent, Rockgitarrist und Spieleerfinder. 1987 begann er eine Karriere beim Schweizer Fernsehen, wo er sich als Redakteur und Produzent diverser TV-Sendungen einen Namen machte. (Supertreffer, 10 vor 10, Benissimo, Grell-Pastell, Traumziel, Cash TV, Marktplatz). Kaum ein Fernsehmann hat von der klamaukigen Samstagabendkiste bis zum harten Nachrichtenmagazin ein breiteres Spektrum abgespult als er. Diese Erfahrungen kommen ihm in seinem ersten Krimi zugute, denn Solèrs "Helden" sind Journalisten, die in Redaktionen einer Sendung sitzen, die irgendwo zwischen "Rundschau", "Arena" und "Marktplatz" liegt. Ihre an Redaktionssitzungen und nächtlichen Alkoholrunden zelebrierten Intrigen und Eitelkeiten scheinen denn auch aus dem wirklichen Fernsehleben gegriffen.
1999 stieg er aus dem Fernsehleben
aus und widmet sich seither voll dem Schreiben. Er verdingte
sich als Kolumnist und Reporter und verfasste allerlei Kurzgeschichten
und Hörspiele, sowie den hier vorliegenden Krimi "Quotenblut"
(1999) und den Roman "Der Problemlöser" (Woa Verlag 2002).
Den entscheidenden Schritt schaffte er mit seinen Kriminalromanen um den launischen Hauptmann Fred Staub von der Zürcher Kantonspolizei. 2006 erschien "Staub im Feuer". Im März 2007 folgte "Staub im Wasser", und im März 2008 "Staub im Schnee". (alle im Grafit Verlag, Dortmund).
Ernst Solèr ist im Juli 2008 an einem Krebsleiden verstorben. Sein letzter Staub Krimi mit dem Titel "Staub im Paradies" ist im Früjahr 2009 im Grafit Verlag herausgekommen.
www.ernstsoler.ch
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